Mitarbeit

Tierschutz an der Basis heißt unter anderem auch, dass man dort anfangen sollte, wo das Gräuel der Tiermisshandlungen anfängt – nämlich beim Menschen. Die Tierschutzstiftung lädt daher von nun an in unregelmäßigen Abständen verschiedene Schulklassen zu ihrer Tierauffangstation ein, um schon früh die Jüngsten der Gesellschaft für das Thema Tierschutz zu sensibilisieren. Vor Ort, in unserem Refugium, erfahren die Schüler von unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterin Elke Peetz alles über die Tiere und die mit ihnen verbundenen Schicksale. Besonders auf Mallorca ist dies eine wichtige Maßnahme, da Tiere hier überwiegend als „Sache“ und nicht als Lebewesen mit Gefühlen und Bedürfnissen wahrgenommen werden. Viele Einheimische entledigen sich unliebsamer Tiere auf grausame Weise: Ein beherztes „Klatschen“ gegen die Hauswand oder das Ertränken kleiner Kätzchen in verschlossenen Säcken sind nur Beispiele dessen, was auf Mallorca tagtäglich passiert. 

Bei ihren Besuchen lernen die Kinder spielerisch, dass Tiere versorgt und vor allem kastriert werden müssen, damit sie sich nicht ungehindert vermehren. Auch die Kennzeichnung mittels Mikrochip ist wichtig, um die Tiere bei Bedarf wiederzufinden und zuordnen zu können. Diese sind unsere obersten Gebote und wir hoffen, dass wir damit eine neue Generation positiv beeinflussen können. Denn nur mit der aktiven Hilfe der Bevölkerung können wir langfristig auch aktiven Tierschutz an der Basis betreiben.

Verwilderte Katzen gibt es auf Mallorca wie Sand am Meer bzw. schlimmer noch, wie Handtücher am beliebtesten Badestrand am Ballermann. Gezielte Futterstellen, die unsere Mitarbeiter zweimal am Tag an denselben Plätzen befüllen, sollen Kater Pedro und all den anderen wilden Katzen Nahrung bieten. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen versuchen dann, die Tiere einzufangen, sie medizinisch zu versorgen, zu kastrieren und zu kennzeichnen. Je nachdem, ob sich eine wilde Katze zähmen lässt oder nicht, wird sie danach entweder wieder ausgewildert oder an ein liebevolles Zuhause in Deutschland oder in der Schweiz vermittelt. Ausgewilderte Katzen sind natürlich immer noch frei und haben keinen Besitzer, können sich aber durch die Kastration nicht mehr ungehindert weitervermehren. Ein ganz wichtiger Punkt im Tierschutz.

Unsere Tierschutzpolizei reagiert schnell und vor allem da, wo sie gebraucht wird. Wir tragen keine Uniform wie die echte Polizei, aber wir sind Freund und Helfer der freilebenden Tiere und vor allem die letzte Bastion für in Not geratene Geschöpfe. Mit dem Tierschutzwagen, einem Renault Kangoo, den wir vor Kurzem in Deutschland von Spendengeldern gekauft, tierschutzgerecht umgebaut und ausgestattet haben und über Frankreich nach Spanien überführen konnten, sammeln unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter wilde und verletzte Tiere ein, insbesondere streunende Katzen und Hunde.
Der Wagen verfügt über einen Laderaum im hinteren Teil, in dem wir Transportkäfige unterbringen können, um die Tiere schnellstmöglich und sicher z. B. in die nächste Tierklink zu fahren. Kätzchen mit gebrochenen Hinterläufen, Meerschweinchen mit gebrochenem Rückgrat in der Mülltonne, Hunde mit offenen und blutenden Löchern im Gesicht - wir ersparen so manchem Tier, das Schmerzen erleidet, ein dunkles Schicksal. Mithilfe des Tierschutzwagens bringen wir natürlich auch freilebende Tiere zum Tierarzt zur Kastration, um die ungehinderte Fortpflanzung zu vermeiden und so das Problem der überdurchschnittlich hohen Population langfristig in den Griff zu bekommen.

Ein Zuhause für die wilden Katzen – wie kann das aussehen? Wir befinden uns in der Bauphase von Katzenhäusern, in denen wir die gefangenen Katzen artgerecht unterbringen wollen. Die Katzen leben hier zusammen in sogenannten Kennel, haben genügend Auslauf und sind keinerlei Gefahren mehr ausgesetzt. Sie können hier so lange in der liebevollen Obhut unserer Mitarbeiterin Elke Peetz bleiben, bis sie vermittelt werden.
Eines dieser Häuser gibt es schon, drei weitere Katzenhäuser sowie ein Hundehaus sind in Planung. Eine Firma auf Mallorca, die das benötigte Material vertreibt, erlässt uns 25 Prozent der Kosten, wir benötigen jedoch zusätzlich ehrenamtlich arbeitende Handwerker und Mitarbeiter, um dieses Projekt zu realisieren.

Traumhafte Sonnenuntergänge, Meeresrauschen und ein warmer Sommerwind, davon träumt so manch einer. Mallorca ist nicht umsonst die Lieblingsinsel der Deutschen. Wer sich das bisher nicht leisten konnte, Wiederkommen möchte, noch nicht die Gelegenheit hatte oder einfach eine tolle Zeit mit uns und den Tieren verbringen möchte, kann uns jetzt helfen – wir übernehmen dafür Kost und Logis und stellen einen Wagen für die Freizeit zur Verfügung; lediglich die Anreise muss selbst organisiert und bezahlt werden. Unsere Mitarbeiter/innen, die ihre gesamte Freizeit und ihr ganzes Geld für die Pflege unserer vierbeinigen Freunde aufwenden, benötigen Unterstützung bzw. eine Vertretung zur Versorgung der verschiedenen Tiere. Ein Gästezimmer auf einer Finca wurde gerade renoviert und steht für das Projekt „Work & Travel“ (deutsch: Leben und Arbeiten) zur Verfügung. Wir suchen verlässliche Menschen, die etwa vier bis fünf Stunden am Tag aufwenden wollen, um gemeinsam mit uns oder selbstständig als Vertretung die Tiere zu versorgen. Dies beinhaltet die Bereitstellung von Futter morgens und abends, die Reinigung der Tierhäuser und Auffangstationen sowie allgemein nach dem Rechten zu sehen. Dazu kann auch mal das Einfangen von ausgebüxten Katzenbabys zählen oder auch einfach nur eine Bestandsaufnahme aller Tiere vorzunehmen. Wenn Sie jemanden kennen, der Lust hat, uns zu helfen und dem das Wohl unserer Mitgeschöpfe ebenfalls am Herzen liegt, dann melden Sie sich bitte bei uns – Streicheleinheiten sind in diesem Urlaub übrigens auch inklusive.